Author : Jeannine Wintzer

Projekte

GeoTandems

Die Stiftung Hochschullehre fördert standortübergreifende Lehrkonzepte in der Geographie.​

Der Hintergrund
Viele Lehrende verfügen bereits über Erfahrung mit Teamarbeit in der Hochschullehre und nehmen diese als inhaltliche Bereicherung wahr. Leider sind die strukturellen Bedingungen dafür wenig unterstützend und oftmals sperrig. Das vom AK Hochschullehre Geographie bei der „Stiftung Innovation in der Hochschullehre (StIL)“ eingeworbene Projekt unterstützt GeoTandems bei der Durchführung standortübergreifender Lehrveranstaltungen, damit sich gute Ideen und Lehrpraktiken über den Tellerrand der eigenen Hochschule hinaus ausbreiten.

Die GeoTandems des AK Hochschullehre Geographie haben Fahrt aufgenommen

Der Auftaktworkshop am 8./9. September 2023 in Göttingen war der symbolische Startschuss für sechs GeoTandems. Gefördert von der „Stiftung Innovation in der Hochschullehre“ (StIL) stehen dem AK Hochschullehre Geographie finanzielle Mittel zur Umsetzung des eingereichten Konzepts zur Entwicklung und Ausbreitung neuer Lernideen bereit: Die GeoTandems entwickeln standortübergreifend innovative Lernkonzepte und setzen diese an ihren jeweiligen Standorten um. Die Idee stieß auf große Resonanz, so dass die Jury des AK die Qual der Wahl hatte, aus den elf eingereichten Anträgen die sechs Tandems auszuwählen, die sich nun auf den Weg gemacht und bereits ein gutes Stück Wegstrecke geschafft haben.

Auf dem GeoTandem Dresden – Frankfurt a.M. radeln Carla Hermanussen, Melanie Lauffenburger, Isabelle Muschaweck und Ariane Schneider und entwickeln „Innovative Prüfungsformate in der geographischen Lehrkräftebildung im Kontext digitaler Souveränität“.

Das GeoTandem Bremen – Halle wird von Nora Küttel und Melike Peterson gefahren, die ihren Studierenden „Kreative und künstlerische Zugänge zu Raum – neue Impulse zur Methodenlehre in der Geographie“ vermitteln.

GeoTandem Dortmund – Duisburg/Essen sitzen Ludger Basten, Inga Gryl, Thomas Jekel und Hanna Zabel. Ihr Projekt für standortübergreifende Lehrentwicklung lautet: „Geographie – das ist ja so ´ne Sache: Eine Einführung in die geographische Bildung im Kontext des Sachunterrichts“.

Das GeoTandem Halle – Salzburg von Angela Hof und Anne-Kathrin Lindau hat sich das Thema „Cooling Cities = Greening Cities – Klimabildung aus fachlicher und fachdidaktischer Perspektive“ vorgenommen.

Sören Becker und Susann Schäfer bilden das GeoTandem Jena – Marburg und führen gemeinsam das „Studienprojekt zu Gesundheit und Wohlbefinden im Kontext des Klimawandels“ durch.

Auf Fahrt geht auch das GeoTandem München – Würzburg von Tatiana López-Ayala und Alexander Follmann, die sich zusammen mit „Decolonizing Excursions – Co-Teaching eines Exkursionsmoduls im/mit dem Globalen Süden“ befassen.

Wir alle dürfen uns auf die Reiseberichte im nächsten Jahr freuen und hoffen, dass und die vielfältigen Anregungen und das entstandene Erfahrungswissen inhaltlich oder methodisch in der geographischen Hochschullehre inspirieren werden.

Ivo Mossig und Carolin Klüsener (Bremen)
für den AK Hochschullehre Geographie

Kontakt: mossig@uni-bremen.de / carolin.kluesener@uni-bremen.de

Aktuelles

20 Jahre AK Hochschullehre Geographie

Geographische Hochschullehre ist Ort der Wissensvermittlung und zugleich Raum für Orientierung, der Auseinandersetzung und kritischen Reflexion. Sie soll fachliche Grundlagen vermitteln und Studierende gleichzeitig dazu befähigen, Wissen infrage zu stellen, eigene Fragestellungen zu entwickeln und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Für uns Geograph*innen bedeutet dies, die Vielfalt der geographischen Teildisziplinen in der Lehre zusammenzuführen, natur- und sozialwissenschaftliche Zugänge in den Dialog zu bringen und aktuelle gesellschaftliche Debatten aufzugreifen, ohne sie auf bloßes Anwendungswissen zu verkürzen. Wie lassen sich diese Ziele nach einer kritisch-reflexiven Bildung mit Modularisierung und Kompetenzorientierung in Einklang bringen? Wie können wir Studierenden Räume eröffnen, in denen sie neben Fachwissen auch Fähigkeiten zur Reflexion, Kritik und zum transdisziplinären Dialog erwerben? Wie kann Lehre dazu beitragen, Geographie als gesellschaftlich relevantes Fach zu positionieren und ihre disziplinäre Vielfalt als Stärke sichtbar zu machen? Und nicht zuletzt: Welche Rolle spielt geographische Hochschullehre in einer zunehmend marktorientierten Hochschule? Wie können wir als Lehrende die Bedeutung der Lehre selbst ernst nehmen und ihr im Kontext vielfältiger Aufgaben bewusst Raum geben? Hier finden Sie den CALL und weitere Informationen.